TT600 Warum ein Ténéré Hinterrad?

Gerade bei grossen Einzylindern ist die Belastung der Lager im Motor so hoch, weil die Kraftübertragung pro Antriebstakt zwei komplette Umdrehungen der Kurbelwelle zur Folge hat, ehe es wieder zu einem Antriebstakt kommt. Bei Zwei-, Drei- oder Vierzylindern erfolgt die Kraftübertragung nicht so "schlagartig" sondern gleichmässiger und somit materialschonender.
Neigt man mit einem Einzylinder noch niedertourig zu fahren, spürt man förmlich die Schläge auf das Getriebe und fährt man dazu noch eine Yamaha TT600 hört man das Rasseln der Kette im Takt der Verbrennungen...

Dieses Schlagen wirkt sich langfristig nachhaltig auf die Lager im Motor, die Zahnräder, die Kette und nicht zuletzt auch auf die Reifen aus. Um diesen Schlägen entgegen zu wirken, hat man bei den meisten grossen modernen Einzylindern Ruckdämpfer ins Hinterrad eingebaut. Sie federn die Schläge vom Kettenkranz auf das Rad durch eingebaute Gummipuffer ab.
Bei den meisten Hardenduros, die für den Renneinsatz gedacht sind, sieht man davon ab, da sich die Gummidämpfer durch Einwirkung von Sand und Hitze auflösen könnten und ein Ruckdämpfer die Ein- und Ausbauprozedur des Hinterrades etwas verlangsamt. Zudem wäre es Verhältnisblödsinn, gegen einen langfristigen Materialverschleiss zu arbeiten während der Rest der Teile eh eine Lebenserwartung aufweist die es uninteressant macht, ob da jetzt ein Ruckdämpfer ist oder nicht. Für Langzeitreisen, gänzlich ohne Ersatzteilversorgung jedoch ist es sehr interessant, zu wissen, wie der Materialverschleiss minimal zu halten ist.

TT Hinterrad mit direkt aufgeschraubtem Kettenkranz

Ténéré Hinterrad mit Gummi-Dämpfern

...und der aufgeschraubte Ténéré-Kettenkranz

Durchdas der Kettenkranz auf einen Mitnehmer aufgeschraubt ist, welcher nicht fest mit dem Rad verschraubt ist, wird das Rucken der Kette, welches bei jeder Verbrennung auftritt, durch die Gummidämpfer abgefangen.