Man muss um eine Empfehlung für Reifen abgeben zu können, das Einsatzgebiet des Motorrades kennen. Jeder Reifen hat seine Plus- und Minuspunkte, welche je nach Umgebung fatal sein können.
Ich habe in meinen über 10 Jahren Erfahrung mit der Yamaha TT600 verschiedene Reifenvarianten versucht, bin aber immer wieder auf die folgenden zwei Kombinationen zurückgekommen.

Einsatzgebiet Europa
gelegentlicher Einsatz auf Crosspisten aber auch auf der Strasse:

Vorne: Pirelli MT21
Verhältnismässig gute Strasseneigenschaften. Stollen reissen nicht ab und die Haltbarkeit des Reifens ist passabel.

Hinten: Barum Stoneking
Neigt auf der Strasse beim Beschleunigen und Anbremsen zum Wegschmieren. Dieses Verhalten lässt sich aber gut kontrollieren und nimmt mit zunehmender Kilometerleistung ab. Der Stoneking ist auch bei Nässe ganz gut fahrbar. Stollen reissen nicht ab und der Reifen hält lange. Vorsicht! Rutscht wenn er neu ist!

Luftdruck:
Ich empfehle zum Endurofahren im Gelände, ohne weite Sprünge 0,9 Bar vorne und hinten. In sehr steinigem Gebiet und für schnelles Fahren (Rallye), sowie auf Crosspisten 1,2 Bar. Vorne und hinten.

Einsatzgebiet Langzeitreisen ohne Reifenbeschaffungsmöglichkeit
Strasse und Gelände, wobei vorallem die Kilometerleistung zählt

Vorne und hinten: MICHELIN DESERT

Der Michelin Desert ist sozusagen "unkaputtbar". Es ist der Reifen mit dem dicksten Mantel, den stabilsten Flanken und dem härtesten Gummi. Es ist mir kein Reifen mit höherer Kilometerleistung bekannt. Ich machte während meiner Transafrikareise über 22'000km mit dem selben Michelin Desert Reifenpaar. Der dicke Mantel hilft auch erfolgreich, die Anzahl Plattfüsse gering zu halten.
Ein grosser Nachteil ist die sehr schlechte Haftung auf nassem Asphalt. Bei Regen ist der Desert auf der Strasse schwer fahrbar. Ein Wegrutschen des Vorderrades passierte mir schon beim einfachen Anbremsen vor einer Ampel auf nassem Teer.

Luftdruck:
1,2 Bar. Vorne und hinten.