TT600 Einbau eines Ténéré Hinterrades

Als sehr nützlich für lange Reisen erwies sich immer wieder der Einbau eines Ténéré Hinterrades, da dieses, im Gegensatz zum TT-Hinterrad über Ruckdämpfer verfügt.

Dieser Umbau ist nicht sehr teuer und zahlt sich für längere Reisen und beim regelmässigen Fahren auf Asphalt auf jeden Fall aus, da sich durch den Ruckdämpfer der Materialverschleiss messbar senkt.
Das Mehrgewicht ist sehr klein, vom Umbau für den Crosseinsatz sollte allerdings abgesehen werden, da die Speichen der XT- und Ténéré-Räder wesentlich dünner sind, als die der TT Räder.

Man benötigt für den Umbau:

-XT od. Ténéré Hinterrad mit kompl. Radnabe und Bremstrommel
-XT od. Ténéré Achse (komplett mit Kettenspannscheiben)
-Ein Radlager 6304 gleich wie original aber wasserdicht
-4 Schrauben, Senkkopf, M10 x 35, vorzugsweise aus rostfreiem Stahl
-4 Helicoil Einsätze M10 x 20
-etwas Loctite

Vorgehensweise

1. Abdrehen der Radnabe

Ténéré-Radnabe abdrehen bis zum Lager. Simmerring bleibt weg. (deshalb unbedingt ein wasserdichtes Lager verwenden!)

Die Gewindestangen, die im Mitnehmer stecken,werden entfernt und die Löcher aufgebohrt. Ich empfehle, von Anfang an, Helicoil-Einsätze zu verwenden, da diese Gewinde hohen Belastungen ausgesetzt sind und sie im weichen Alu ausreissen könnten.
Die Montagelöcher im Kranz müssen angesenkt werden, damit die Schraubenköpfe nicht darauf aufbauen. Zur Kranz-Montage empfehle ich Senkkopfschrauben aus rostfreiem Stahl.
Um ein Lösen der Kranzschrauben zu verhindern sollten sie unbedingt mit Loctite gesichert werden.

2. Teile drehen gemäss Zeichnungen

Da die Ténéré-Achse länger und dünner ist als die TT-Achse, müssen für den Umbau 4 Büchsen gedreht werden.
Vorzugsweise verwendet man dazu rostfreien Stahl.

Büchse 1
Hiervon werden 2 Stk. gebraucht

Büchse 2
Hiervon wird eine gebraucht

Büchse 3
Hiervon wird eine gebraucht

Da sind sie!

Die zwei gleichen Büchsen (#1) dienen zur Einmittung der Ténéré-Achse in die dafür etwas zu grosse TT-Schwinge. (Eine rechts vom Rad, eine Links vom Rad)

Büchse 2 dient zur Distanzierung der Radnabe von der Schwinge und wird dazwischen eingesetzt, wobei die Seite mit dem grösseren Durchmesser auf die Schwinge aufliegt und die mit dem kleineren Durchmesser auf der Radnabe.

Büchse 3 dient zur Kompensation der Achslänge. Die Ténéré-Achse ist nämlich etwas länger als die der TT. Die Büchse wird, wie eine dicke Unterlagscheibe unter die Radmutter geklemmt. (Als Alternative kann auch die Achse abgedreht werden, dann muss aber auch das Gewinde weiter geschnitten werden.)

3. Montieren, fertig!

Als zusätzliche kleinere Verbesserung, die sich durchaus auch auf alle Yamaha Ténérés anwenden lässt, ist das Umdrehen des Bremshebels an der Bremstrommel. Dies wirkt sich besonders im Gelände aus, da es die Bodenfreiheit in schmalen Rinnen erhöht. Der Bremshebel ist obenliegend einfach viel besser geschützt.